Am 13. August 2006 erblickte belauscht.de das Licht der Welt. Kaum zu glauben, aber als wir die Seite gründeten, kannte Facebook hierzulande noch niemand, das iPhone gab es noch nicht, von Whatsapp oder Videostreaming ganz zu schweigen. Unser Blog darf also durchaus als ein kleiner Methusalem im Netzzeitalter bezeichnet werden.
Über das 10. Jubiläum freuen wir uns sehr – gleichzeitig ist es für uns ein Anlass, eine gar nicht leichte Entscheidung zu verkünden: wir werden den regelmäßigen Betrieb von belauscht.de von nun an einstellen und die Seite als Archiv weiterführen. Ab sofort werden wir keine neuen Einsendungen mehr posten.
Freiburg, Mundenhof (Zoo).
Sonntag Nachmittag am Tiergehege. Eine Kindergruppe schaut den Rehen durch den Zaun durch beim Essen zu. Plötzlich ruft ein kleines Mädchen aus der Gruppe aufgeregt, als ein Hirsch vorbei zieht:
“Schaut mal!!! Die Kuh hat einen Baum auf dem Kopf!”
belauscht in Freiburg von Steffen
Frankenstein, zu Hause.
Unser Sohn war etwa 3 Jahre alt, als er zum ersten Mal die Frage aller Fragen stellte:
“Papa, wo komme ich eigentlich her?”
Ich dachte mir, mit Ehrlichkeit kommst Du am weitesten und antwortete:
“Aus dem Bauch von der Mama.”
Darauf der kleine Kerl: “War die Mama mal ein Känguruh?”
belauscht in Frankenstein von Andreas
Ludwigsburg, Kindertagesstätte.
Ein Kind fragt seine Erzieherin:
“Du? Warst Du früher auch mal ein Kind?”
Erzieherin: “Ja, na klar.”
Kind: “Warst Du ein Junge oder ein Mädchen?”
belauscht in Ludwigsburg von Ida
Neuwied, im Wohnzimmer bei der Oma.
Die Tochter (4 Jahre) eines Freundes war nicht artig und hat deshalb Fernsehverbot. Sie geht zu Opa zum Spielen.
Enkelin: “Opa, lass uns was spielen.”
Opa: “Was möchtest du denn spielen ?”
Enkelin: “Vater, Mutter, Kind…. Ich bin die Mutter – du das Kind!”
Die Kleine nimmt die Fernbedienung vom Tisch.
Enkelin: “Ich mach Dir jetzt erst mal einen schönen Kinderfilm an…!”
belauscht in Neuwied von Schroll
Schweinfurt, zu Hause.
Mein kleiner Bruder fragte meine Mutter, warum Ich zur Zeit immer so launisch und gemein zu ihm sei.
Meine Mutter darauf: “Ich weiß es auch nicht – der ist halt PUBERTÄTS-GESTÖRT!”
Mein Bruder überlegte kurz und antwortete:
“Ich will nicht so werden wie der. Was ist denn, wenn ich da einfach nicht hingehe?”
belauscht in Schweinfurt von Daniel
Winsen (Luhe), an einer Ampel beim Bahnhof.
Ich stehe an einer Ampel. Mit mir stehen dort zwei 8-10-jährige Jungen:
#2: “…aber warum haste denn nix zum Essen bekommen?”
#1: “Weil Mama beim Frauenarzt ist.”
#2: “Da würd ich aufpassen, da war meine Mama auch immer bevor die mit meiner kleinen Schwester ankam.”
#1: “Neee, darum gehts nicht, die hat gestern ihrer Freundin gesagt, der kann ihr was Gutes besorgen oder so…”
#2: “Oha, hoffentlich nichts Schlimmes!”
belauscht in Winsen von May
Frankfurt, am Flughafen.
Ein kleiner Junge und ein Mädchen unterhalten sich über Haustiere:
Mädchen: “Ich hab eine Katze. Die heißt Minka! Hast du auch ein Tier?”
Junge: “Ja, ich hab einen Hasen.”
Mädchen: “Wie heißt dein Hase?”
Junge zu seiner Mutter: “Mama, wie heißt mein Hase? …Hab ich überhaupt einen Hasen?”
Mutter: Nein, mein Schatz. Du hast keinen Hasen.”
belauscht in Frankfurt von Katja
Im ICE von München nach Köln.
Alle Passagiere sind in ihre Zeitungen vertieft oder sehen stumm aus dem Fenster, so dass die gesamte Geräuschkulisse einem ca. fünfjährigen Mädchen gehört, das mit Buntstiften malt und laut dazu singt:
“Es tanzt ein Bi-Ba Bi-ba Butzemann in unsrem Haus herum, fidebum.”
Das Singen, anfangs leise, wird immer lauter und kraftvoller, das Mädchen malt und singt immer wieder vom Butzemann, bis sich die anderen Passagiere langsam genervt nach ihr und ihrer Mutter umdrehen. Die Mutter, peinlich berührt, zischt der Kleinen zu:
Mutter: “Sei doch mal leiser.”
Mädchen: “Aber wieso?”
Mutter: “Was würdest du denn machen, wenn die anderen Leute im Zug plötzlich alle anfangen würden, hier laut rumzusingen?”
Das Mädchen (begeistert): “Na, da würde ich doch mitsingen!!”
Leises Gelächter.
belauscht im ICE nach Köln von Benedict
