Am 13. August 2006 erblickte belauscht.de das Licht der Welt. Kaum zu glauben, aber als wir die Seite gründeten, kannte Facebook hierzulande noch niemand, das iPhone gab es noch nicht, von Whatsapp oder Videostreaming ganz zu schweigen. Unser Blog darf also durchaus als ein kleiner Methusalem im Netzzeitalter bezeichnet werden.
Über das 10. Jubiläum freuen wir uns sehr – gleichzeitig ist es für uns ein Anlass, eine gar nicht leichte Entscheidung zu verkünden: wir werden den regelmäßigen Betrieb von belauscht.de von nun an einstellen und die Seite als Archiv weiterführen. Ab sofort werden wir keine neuen Einsendungen mehr posten.
Umeå. In der Universität.
Meine Kollegin und ich fragen unseren Professoren nach schönen Routen fürs Skilaufen.
Er kramt daraufhin in seiner – professorenhaft chaotischen – Kiste mit Landkarten.
Kollegin: „Du bräuchtest einen Sklaven der hier mal aufräumt.“
Professor (trocken) : „Eigentlich habe ich sogar zwei, aber die gehen andauernd Skilaufen.“
belauscht in Umeå von Rangifer
Siegen. An einer Bushaltestelle.
Ein Student und eine Studentin unterhalten sich über die anstehende Bachelorarbeit. Er erzählt, dass er sich noch einen betreuenden Dozenten dafür suchen muss.
Studentin: “Ja und ziehst du dir dann irgendwas Schickes an, wenn du dir den Dozenten suchst?”
Student: “Ach Quatsch! Ich studiere soziale Arbeit, der kann froh sein, wenn ich ne Hose anhab!”
belauscht in Siegen von Isabel
Schwandorf.
In einer Schule fragt der Lehrer einen Schüler:
Lehrer: “Was willst du bitte mal beruflich machen?”
Schüler: “Hartz IV Premium User!”belauscht in Schwandorf von Don F.
Troisdorf. Fachschule für Sozialpädagogik.
Politik in der Erzieherklasse. Es geht um Terrorismus.
#1: (erklärt): “Das ist fast ein bisschen wie Selbstjustiz.”
#2: (leise zu #3): “Was ist denn Selbstjustiz?”
#3: “Selbstmord.”belauscht in Troisdorf von Eli
Augsburg.
In der Schule während der Hausaufgabenbetreuung.
Betreuerin zu Schüler, der schon mehrfach gestört hat: “Jetzt hör doch mal bitte endlich mit dem doofen Getue auf!”
Schüler: “Ich bin nicht doof! Sie können mich doch nicht doof nennen!”
Betreuerin: “Okay, hmm, also: Du legst gerade ein taktisch sehr unkluges Verhalten an den Tag. Besser?”
Schüler: “Hä? Check ich nicht.”
Betreuerin: “Siehste!”
belauscht von Häxchen
Kiel. Universität.
Architektur-Grundkurs, Kunstgeschichte, 1. Semester. Ein etwas verplant wirkender Student hält ein Referat über das Schloss Sanssouci in Potsdam. Er wird darauf hingewiesen, dass er den Namen des Bauherrn auf dem Handout fälschlicherweise mit “Friedrich der 2.” wiedergegeben hat.
Seine Erklärung: “Ich habe die römischen Zahlen auf der Tastatur nicht gefunden!”
belauscht in Kiel von Christine
Kiel. In einer Schule.
3 Jungs (ca. 12) gehen durch die Schulgänge und überlegen sich Beleidigungen.
#1: “Deine Mudda! Nee, deine Großmutter!”
#2: “Alter, deine GENERATION!”
belauscht in Kiel von Anna
Wildeshausen. In einer Hauptschule.
Sitze mit Kommilitonen während eines Praktikums in einer 9. Klasse. Im Geschichtsunterricht wird gerade das Thema “Nürnberger Prozesse” behandelt.
Lehrerin: “Eine wichtige Person des dritten Reiches entging den Nürnberger Prozessen, indem sie sich selbst und ihre ganze Familie mit Gift umbrachte. Weiß jemand, wie die Person hieß?”
Niemand meldet sich.
Lehrerin: “Der Name beginnt mit einem G!”
Niemand meldet sich.
Lehrerin: “Nach dem G kommt ein ö!”
Kurze Stille, bevor ein Schüler vor Freude aufspringt, seinen Finger in die Höhe streckt und und sagt: “Ich weiß es, ich weiß es: Goethe!”
belauscht von Student
