könig kunde

Hamburg, großes EKZ, Handyshop.

Eine Kundin steht aufgebracht vor dem Verkäufer und diskutiert wild, dass der vor ein paar Wochen abgeschlossene Vertrag nicht der Vertrag ist, den sie eigentlich haben wollte. Sie möchte nun alles sofort wieder rückgängig machen. Nach 10 Minuten geduldigem Erklären des Verkäufers und Unverständnis der Kundin spielt sich dann ungefähr Folgendes ab:

Kundin: "Ich will das aber nicht…"
Verkäufer: "Nun hören Sie mal zu, wir sind hier nicht bei 'wünsch dir was', sondern bei 'so isses'! Sie haben den Vertrag unterschrieben, haben mir im Verkaufsgespräch permanent mitgeteilt, dass Sie genau das wünschen und ich habe es Ihnen sogar aufgeschrieben."

Kundin schaute verdutzt den Verkäufer an, der dann fortfährt.

Verkäufer: "Ich kann Ihnen das gerne nochmals erklären, aber Sie werden das auch dann nicht verstehen, da Sie das ja gar nicht verstehen wollen."

Die Kundin fühlt sich nun angegriffen und will gerade weiterkeifen…

Verkäufer: "Ich wünsche Ihnen dann noch einen schönen Tag."

belauscht in Hamburg von CrazyOlli

Kommentare

Quippy | 17.9.2007, 14:06

Die Arroganz des Verkäufers ist schon übel. So, wie es sich hier für mich darstellt, möchte die Frau nur von ihrem Rücktrittsrecht gebrauch machen – und da ist es egal, ob beim damaligen Abschlußgespräch alles i.o. zu sein schien.
Fraglich ist allerdings die Dauer. "Ein paar Wochen" kann ja nun alles sein.

Bert | 17.9.2007, 14:12

Rücktrittsrecht? Bei Abschluß im EKZ?

http://www.123recht.net/article.asp?a=9693

Bei manchenKunden hilft die Diskussion nicht. Da muß man so hart durchgreifen. Wer geschäftsfähig ist, ist auch für das verantwortlich, was er unterschreibt. Und wenn ich mir nach 3 Wochen überlege, daß ich gar keinen Porsche will, sondern einen Polo, dann war ich halt zu doof…

C.L. | 17.9.2007, 19:21

Tippfehler!

Viertletzte Zeile ->Verkäifer

So isses | 17.9.2007, 20:01

Ja, so isses! Muss man sich als Verkäufer denn alles gefallen lassen? Ich denke nicht! Der Kunde ist König, wenn er sich wie einer verhält!

Rievkooche | 17.9.2007, 22:40

Ja manche Kunden denken sie können sich alles erlauben.
@Quippy: Was für ein Rücktrittsrecht? Falls kein Mangel besteht, gibt es kein Recht vom Vertrag zurückzutreten.

copic | 18.9.2007, 1:59

Der Verkäufer befindet sich meiner Meinung nach noch im grünen Bereich.
Die Höflichkeit verlangt das man einem Kunden etwas erklärt, nicht das man es ihm solage erklärt bis er es kapiert, dass kann im Einzelfall nämlich Jahre daueren und dafür haben dann weder der Chef, noch die andren Kunden Verständniss.

Quippy | 18.9.2007, 10:38

Der Text sagt nichts darüber aus, wie das damalige Beratungsgespräch gelaufen ist noch welche Gründe die Frau nun für den Rücktrittsversuch anführt. Im Gegenteil: er ist so geschrieben, daß sich der Eindruck aufdringen MUSS, daß die Frau zu dumm für diese Welt ist. Und die meisten Postern beziehen unreflektiert die vom Autor gewollte Position.

Es könnte sein, daß ein mißlungenes Beratungsgespräch (s.a. "Empfängerhorizont", "Täuschung") für die Situation verantwortlich ist, was dann einen Rücktritt sehr wohl rechtfertigt – @Bert und @Rievkooche: und davon bin ich ausgegangen.

Da der Text keine objektive Beurteilung der Situation zuläßt, ist und bleibt in meinen Augen die Reaktion des Verkäufers völlig unangemessen!

Crash | 18.9.2007, 11:22

Also mal ganz unabhängig davon, wie der Vertragsabschluss nun von statten gegangen ist finde ich einen Spruch wie "wir sind hier nicht bei 'wünsch dir was', sondern bei 'so isses'!" ziemlich unverschämt, besonders von einem Verkäufer.

Horst | 18.9.2007, 15:04

kostet die rechtsberatung hier eigentlich geld? ;) ich find den spruch gut, so isses! ;)

Bert | 19.9.2007, 4:02

@Quibby:
Wenn ich mir um die beschriebenen Dialoge noch eine Geschichte ausdenke, dann das natürlich was anderes. Ich gehe jetzt auch von einer Fehlberatung aus, außerdem hat der VK die Kundin mehrfach angerufen und ihr am Telefon Grimassen geschnitten. Dann ist natürlich ein Rücktritt selbstverfreilich, und die Reaktion des VK unerhört.

nur leider steht das hier nirgendwo. Aber immerhin weiß ich jetzt, daß die meisten Poster den Lesern eine "gewollte Position" aufdrücken.
Ich komme mir manipuliert vor.

quippy | 19.9.2007, 9:50

Deine Phantasie ist ja bemerkenswert. Du machst sogar aus "pp" ein "bb"… So genau liest Du also – dann darfst Du Dich gerne auch manipuliert fühlen.

kackagent | 19.9.2007, 10:41

da steht das er ihr alles aufgeschrieben hat … und dann hat sie es unterschrieben … wie es nunmal bei verträgen ist: VORHER DURCHLESEN. egal wie scheisse das beratungsgespräch war, die dumme trulla hat den vertrag unterschrieben und aus die maus …

stud. iur. | 19.9.2007, 12:42

@quippy

1. Wenn nach objektivem Empfängerhorizont der Vertragsinhalt für die Person anders zu verstehen gewesen wäre, wäre DIESER INHALT so wie sie es wollte auch Vertragsinhalt geworden.

2. Wenn eine Täuschung vorliegen sollte, kann sie den Vertrag ANFECHTEN, nicht aber zurücktreten.

Denn schließlich sind wir hier nicht bei "wünsch dir was", sondern bei "so isses" ;)

Bert | 19.9.2007, 14:35

@Quappe:

Sorry, dein Verhalten erinnerte mich wohl an Bürgermeister QuimBy…
Ich höre jetzt auch auf, dich zu füttern.

Thomas | 19.9.2007, 16:17

Das Verhalten des Verkaeufers ist schlichtweg unverschaemt. Inzwischen bevorzuge ich das Internet und Automaten (z.b. Packstation bei der Post) gegenueber den staendig schlecht gelaunten, unfreundlichen und teilweise grob fahrlassig inkompetenten Service- und Verkaufspersonal. Letztendlich ist es nicht nur so, dass ich als Kunde etwas will, sondern auch der Verkaeufer gerne haette, dass ich bei ihm kaufe. Gerade bei Handy macht die nicht gerade einfache Tarifstruktur von Anbietern eigentlich eine Schulung des Verkaufspersonals notwendig, die scheinbar nicht stattfindet oder mangelhaft ist. Es kommt teilweise sogar vor, das man gedraengt wird, endlich zu unterschreiben, wenn man sich die Zeit nimmt, alle Seiten eines Handyvertrags im Geschaeft sorgfaeltig durchzulesen :)

Bert | 20.9.2007, 2:17

@Thomas:
Es gibt aber auch solche:
http://oldschool.blogg.de/trackback.php?id=542

Quimby | 24.9.2007, 16:50

Man, es muss wirklich schwer sein, sich einfach auch gerechterweise die Frage zu stellen, ob die Handlung der Frau auch nachvollziehbar sein könnte – egal ob diese nun auf purer Dummheit beruht oder aber das Resultat einer nicht erzählte Vorgeschichte ist. Mir ist und war es immer egal, ob die Frau "im Recht" ist oder nicht. Allerdings unreflektiert von einer "dummen Trulla" auszugehen, ist genau das, was man vielleicht vermeiden sollte.

Aber nein, es fühlen sich sogleich sämtliche Hobbyanwälte, stud. jurs. und Erni und Berts befleißigt, mich darauf hinweisen zu müssen, daß ein Vertrag eben ein Vertrag sei – und was nicht noch alles. Offensichtlich soll das die Reaktion des Verkäufers legitimieren.

Von meinem eigentlichen Ansinnen, daß die Reaktion des Verkäufers nicht so ohne weiteres als völlig in Ordnung angesehen werden kann – Rechtsgelehrte hin oder her – davon merkt hier keiner was.

Ich dachte immer, Verkäufer bräuchten auch Kunden, um was verkaufen zu können… Ach egal – drauf geschissen.

stud.iur. | 24.9.2007, 18:46

@ quimby

Sie sind ein sehr selbstgerechter Mensch.

Verkäufer | 24.9.2007, 22:08

Hallo,

angeheitert habe ich "meinen Beitrag" gelesen. Mir hatte der lauschende Kunde nach dem Gespräch mitgeteilt er möchte es gerne hier veröffentlichen. Sicher, nichts dagegen.

Nur am Rande: Die Frau wurde korrekt bedient, freundlich behandelt und auch gut beraten. Die Kundin kam darauf hin mehrfach in den Laden, bis sie nach etlichen besuchen alles nochmals ausführlich erklärt bekam und verstanden hatte, sogar von mehreren Kollegen, denn ich bin nicht immer anwesend und sie brachte sogar Ihr Kind mit zum besseren Verständnis.

Nach mehr als 4 Wochen kam Sie erneut und wollte alles plötzlich nicht mehr. Irgendwann muss auch mal gut sein. Ich bin ein geduldiger Mensch, aber ich brauche nicht tausenmal das selbe erzählen. Auch hat ein Kunde im Geschäft kein Rücktritts- noch Widerrufsrecht und jeder Kunde erhält eine genaue Aufschlüsselung des Vertrags mit. Kulanz gibt es sehr wohl. Aber das hängt mit den Umständen zusammen.

Ihr habt teilweise recht: Wenn man die Vorgeschichte nicht kennt bin ich entweder das Arschloch das nur Verkaufen will um jeden Preis oder die Kundin ist dumm. Dem ist nicht so.

Ich verkaufe, weil es mir Spaß macht und ich lasse gerne mal ein flapsiges Wort fallen. Viele Kunden schmunzeln dann und manche sind pikiert. Es gibt halt solche und solche. Nur schade, dass es dann einem immer negativ angekreidet wird. Wir sind doch alle nur Menschen oder jeder vertritt seine Meinung, die wir akzeptieren müssen, ob wir wollen oder nicht. Genauso wie ich ein nein akzeptiere, wenn ein Kunde ein Produkt nicht nach meinem Vorschlag haben möchte.

In diesem Sinne, Euch ein schönes Weiterschreiben. Für mich ist das hier nichts.

MfG
:-)

unknown | 21.12.2007, 21:44

Hat irgendwer den loan i-was jetzt verstanden??? Immer diese Spams -.-'

Anonymous | 10.6.2009, 18:57

Die Chance, dass der Verkäufer ihr einen falschen vertrag vorsätzlich verpasst hat, liegt jenseits von 100%. Handyverkäufer und Gebrauchtwagenhändler sind per se Verbrecher.

 

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