Belauscht.de sagt Tschüss!

Wir feiern den 10. Geburtstag von belauscht.de!

Am 13. August 2006 erblickte belauscht.de das Licht der Welt. Kaum zu glauben, aber als wir die Seite gründeten, kannte Facebook hierzulande noch niemand, das iPhone gab es noch nicht, von Whatsapp oder Videostreaming ganz zu schweigen. Unser Blog darf also durchaus als ein kleiner Methusalem im Netzzeitalter bezeichnet werden.

Über das 10. Jubiläum freuen wir uns sehr – gleichzeitig ist es für uns ein Anlass, eine gar nicht leichte Entscheidung zu verkünden: wir werden den regelmäßigen Betrieb von belauscht.de von nun an einstellen und die Seite als Archiv weiterführen. Ab sofort werden wir keine neuen Einsendungen mehr posten.

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Betagt – Omma und Oppa

Dez 2012
29

Steinheim (Westfalen). Zuhause.

Heiligabend, Bescherung. Meine Oma (fast 78) soll ihr Geschenk auspacken.

Oma (mit bösem Blick zu meiner Mutter): “Wir haben doch gesagt, wir wollten uns nichts schenken…”

Sie packt ihr Geschenk trotzdem mürrisch aus. Es ist eine teure und hochwertige Trockenhaube.

Oma (noch böser): “Ach Kind, so lange lebe ich doch gar nicht mehr, als dass sich das gelohnt hätte!”

belauscht von Sarah

Dez 2012
27

Chemnitz. Zuhause.

Heiligabend. Alle sitzen neben dem Weihnachtsbaum, die letzten Geschenke werden verteilt. Plötzlich holt Oma einen blauen Umschlag hervor und gibt ihn Mama.

Mutter: “Mensch Inge! Du brauchst uns doch nicht soviel Geld schenken! Wir haben doch schon so viel von dir bekommen! Warum machst du das auch immer?!”
Oma: “Na damit ihr mich lieb habt…”

belauscht von Änn(t)chen

Dez 2012
23

Bad Säckingen. In einem Altenheim.

Ich (20) arbeite als Wochenend-Telefondienst am Empfang eines Altenheims.
Neben dem Empfang ist eine kleine Sitzgruppe, auf der sich eine ältere Frau (ca. 70) niedergelassen hat. Eine weitere Frau betritt das Altenheim und möchte sich ein bisschen mit der sitzenden Dame unterhalten.

Die Dame erwidert bestimmend: “Ich habe jetzt keine Zeit zum Reden, ich muss warten!”

belauscht von Shari

Dez 2012
01

Bickenbach. In einem Altenheim.

Es ist Frühdienst, als zwei demente Bewohnerinnen am schwarzen Brett vorbei spazieren, welches genau gegenüber vom Stationsstützpunkt liegt, wo das heutige Team sitzt. Dort hängt ein Aushang zu einem Nachmittagsangebot, um Demenz vorzubeugen, bzw. entgegenzuwirken.

Dame #1 zu Dame #2 (in schönstem Hessisch): “Mein Gott – was ‘ne schrecklische Krrankhoit! Was’n Glück hamma die nisch.”

(Schnitt: Spätdienst) Dieselbe Situation: Die Damen laufen wieder ihre Runde über die Station und kommen am besagten schwarzen Brett mit dem Aushang vorbei.

#1 zu #2: “Mein Gott – was ‘ne schrecklische Krrankhoit! Was ‘n Glück hamma die nisch.”

Jul 2012
30

Magdeburg. An einer Straßenbahnhaltestelle.

Ich warte auf meine Bahn als eine kleine, langsam gehende und mit einem bunten Tuch zugemummte Oma an den Bahngleisen vorbeigeht. Sie trägt in jeder Hand einen Beutel mit eingekauften Lebensmitteln. Von Weitem sieht man bereits, dass ein spitzer Gegenstand in einem der Beutel gefährlich herausdrückt und einen Moment später reißt der Beutel auf und der halbe Einkauf liegt auf den Bahngleisen. Eine große Orange rollt langsam über den Boden. Wütend blickt die Oma auf ihren verstreuten Einkauf, bewegt sich langsam auf die Orange zu und nuschelt für alle hörbar:

“Boah, deine Mudda…!”

belauscht von Philipp

Jul 2012
12

Bad Neustadt an der Saale. Rhön-Klinik.

Nach meiner Hand-OP liege ich im gemeinschaftlichen Aufwachraum. Eine Krankenschwester kommt herein und fragt in die Runde, ob jemand Tee oder Wasser trinken möchte. Dann wendet sie sich an einen älteren, scheinbar etwas schwerhörigen Patienten.

Krankenschwester (mit lauter Stimme): “Herr XY, möchten Sie etwas trinken?”
Ältere Patient (in fränkischem Dialekt): “Ja… a Dunkels.”

belauscht von Marion